Verdener Gespräch / VAZ vom 27.09.2018

28.09.2018

Für eine Feuerwehrrente

Liebe Verdenerinnen und Verdener,
rund 240 Einsätze wurden bereits in diesem Jahr von den acht Freiwilligen Feuerwehren in der Stadt Verden bewältigt. Ein Großteil davon wurde von der Schwerpunktfeuerwehr Verden geleistet. Deutlich ist aber auch die Zunahme der Einsatzzahlen bei den Ortsfeuerwehren in Dauelsen, Döhlbergen-Rieda, Eissel, Eitze, Hönisch-Hutbergen, Scharnhorst und Walle zu beobachten.
Neben vielen kleineren Einsätzen mussten in diesem Jahr mehrere Großschadenslagen bekämpft werden, unter anderem der Brand in der Großen Straße oder der Bahndamm- und Flächenbrand in Dauelsen und Walle. Aber auch bei Verkehrsunfällen und Wasserrettung waren die Kameradinnen und Kameraden gefordert. Dass diese hohe Zahl an Einsätzen ausschließlich mit ehrenamtlichen Kräften bewältigt werden kann, ist sehr bemerkenswert und verdient hohe Anerkennung und Respekt. Danken muss man in diesem Zusammenhang auch den Angehörigen sowie den Arbeitgebern, die dieses Ehrenamt unterstützen.
Gemäß dem Niedersächsischen Brandschutzgesetzt obliegt der Stadt der abwehrende Brandschutz sowie die Hilfeleistung. Sie hat hierzu eine den örtlichen Verhältnissen entsprechende leistungsfähige Feuerwehr aufzustellen und zu unterhalten. Außerdem muss sie die erforderlichen Anlagen und Ausrüstungsgegenstände bereit stellen und ist zudem für die Grundversorgung mit Löschwasser verantwortlich. Darüber hinaus hat die Stadt für die Aus- und Fortbildung der Einsatzkräfte Sorge zu tragen.
Dies bedeutet konkret für die Stadt, dass sie bei der Ausweisung von neuen Wohn- und Gewerbegebieten aber auch bedingt durch den allgemeinen technischen Fortschritt den Feuerwehrbedarf regelmäßig überprüfen und anpassen muss. Erstmals hat die Stadt Verden ein externes Fachbüro damit beauftragt, diesen für die Stadt Verden zu ermitteln. Mit der Expertise soll festgestellt werden, ob die bisherigen Entwicklungspläne den tatsächlichen Anforderungen und gesetzlichen Vorschriften entsprechen. Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Viele neue Erkenntnisse hat das Gutachten bei der Vorstellung in Januar nicht gebracht und ist weitestgehend eine Bestätigung der guten Arbeit unserer Feuerwehrführung!
Neben der bereits bekannten Ergänzung von Ausrüstung zur technischen Hilfeleistung und der Beschaffung von Rettungsbooten wurde auf die Erneuerung der Feuerwehrhäuser in Walle, Eissel , Hönisch Hutbergen und Döhlbergen-Rieda verwiesen. Für das Aller-Weser-Dreieck schlägt der Gutachter einen neuen gemeinsamen Standort vor.
Die verantwortlichen Führungskräfte waren unter Zeitdruck aufgefordert bis April in Arbeitsgruppen Lösungsansätze zu erarbeitet, wie die Vorgaben aus der Beratung des Feuerwehrbedarfsplans umgesetzt werden können. Zum großen Bedauern muss festgestellt werden, dass seither die weitere Bearbeitung des Feuerwehrbedarfsplans stagniert. Für die Feuerwehrkameradinnen und Kameraden ist dies nicht motivationsfördernd. Gerade in Döhlbergen-Rieda und Hönisch-Hutbergen sind die Bedingungen in den Feuerwehrhäusern sehr schlecht und entsprechen bei weitem nicht mehr den Anforderungen der Unfallkasse. Deshalb ist die Verwaltung hier in der Pflicht darzulegen, wie die künftige Entwicklung besonders im Aller-Weser-Dreieck aussieht.
Neben der Ausstattung wird es in Zukunft im Wesentlichen darauf ankommen, ausreichend Kameradinnen und Kameraden für den Dienst bei der Feuerwehr zu begeistern. Hierzu werden in dem Gutachten nur Randbemerkungen gemacht.