Verden. ♦ Zu den Plänen der Stadtverwaltung, was die Verkehrsführung in den Kernstadtbereichen Verdens angeht, hat sich zuletzt breiter Protest entfacht. Der kaufmännische Verein, die Kreissparkasse und diverse weitere Betroffene und Anlieger der Straßen, die von den Änderungen betroffen sein könnten, hatten großes Unverständnis für Teile der Maßnahmen zum Ausdruck gebracht. Die CDU-Fraktion im Verdener Stadtradt geht aus diesem Grund den nächsten Schritt und befragt nun die betroffenen Gewerbetreibenden direkt mit einem Anschreiben und dazugehörigen Fragen zu den geplanten Änderungen.
Was normalerweise ureigenste Aufgabe der Verwaltung im Vorfeld geplanter Schritte im Bereich der Verkehrsführung ist, schien im Falle der aktuellen Pläne nicht oder nur unzureichend geschehen zu sein: Bedeutende Anlieger wie die Kreissparkasse Verden monierten fehlende Absprachen und sogar das Abweichen der Stadt Verden von Absprachen mit den Anliegern. Mit dem Bau des KSK-Hauptsitzes sei auch „eine Einigung über den Fortbestand und die Nutzung der heute in Rede stehenden abzuschaffenden Parkplätze einhergegangen [...]". Darauf habe man sich verlassen und eine schriftliche Zusicherung nicht verlangt, schreiben die Vorständler Silke Korthals und Matthias Knak beispielsweise.
Vor den abschließenden Beratungen wolle die CDU-Ratsfraktion nun ein Stimmungsbild der Anrainer zu den geplanten Maßnahmen einholen, so der Fraktionsvorsitzende Jens Richter in einem Brief an die Verdener Kaufmannschaft. Betroffen von den Änderungen seien insbesonderre Obere Straße, Stifthoftstraße, Piepenbrink und die Ostertorstraße. Der Kraftfahrzeugverkehr solle deutlich eingeschränkt werden. Teilweise erfolge eine Widmung als Fahrrad- bzw. Anliegerstraße. Parkplätze sollen ebenfalls reduziert werden.
Um die fehlenden Informationen über die Meinung der Gewerbetreibenden einzuholen, möchte die Fraktion deswegen wissen, ob die Kaufmänner und -frauen mit den Änderungen in der Verkehrsführung einverstanden sind oder ob diese ihrer Meinung nach nicht geändert werden solle. Darüberhinaus will man wissen, ob die Kaufleute denken, dass Ihr Geschäft davon profitieren könne oder negativ beeinflusst werde und ob konkrete Ideen oder andere Vorschläge vorliegen.
Bis zum Ende der angefangenen Woche freue man sich auf die Antworten der Verdener Kaufleute. Mit einem belastbaren Meinungsbild der betroffenen Gewerbetreibenden, die wohl ohne Zweifel ein maßgeblicher Grund für eine belebte Innenstadt sind, scheint eine Entscheidung zumindest leichter möglich. Dass diese Initiative aber nicht bereits vom Vorhabenträger angestoßen wurde, sondern von einem Teil des Stadtrates erfolgen muss, darf vorsichtig als ungewöhnlich bezeichnet werden.
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