Das Motto: "Nicht unnötig Zeit verlieren". Die Hochwasserlage konnte noch nicht für beendet erklärt werden, über mögliche Lösungen hatte man bereits nachgedacht. Der Antrag der CDU-Stadtratsfraktion zum mobilen Hochwasserschutz ging am dritten Januar an die Stadtverwaltung zur weiteren Veranlassung.
Was war bis dahin passiert?
Nach den Weihnachtsfeiertagen hatte sich die Lage im Fischerviertel der Verdener Südstadt verschlechtert. Nicht nur der hohe Grundwasserstand machte den flussnah lebenden Anwohnerinnen und Anwohnern zu schaffen, nun stand das Wasser knie- bis hüfthoch in der kleinen Fischerstraße und bedrohte die Häuser direkt von allen Seiten, im Garten floss die Aller mit lebensgefährlicher Geschwindigkeit.
Was kann die Stadt Verden tun?
Auf einen stationären Hochwasserschutz am Bollwerk konnte man sich im Rahmen der Beratungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte nicht einigen. Eine Lösung jedoch muss her, das zeigen nach Meinung der CDU-Fraktion im Verdener Stadtrat die Bemühungen der letzten Wochen. Unzählige Kräfte waren im Laufe der Hochwasserlage über Tage gebunden, Kreisfeuerwehrbereitschaften aus Niedersachsen kamen dem Landkreis zur Hilfe. Speziell im Fischerviertel waren Helfer aus Feuerwehr und unterschiedlichen Hilfsorganisationen sowie wichtiges Gerät von Verdener Unternehmern im Einsatz, um die Häuser zu sichern.
Was stellt sich die CDU vor?
Braunschweig, Wolfsburg und weitere Städte hatten jedoch jüngst gezeigt, wie es gehen kann. Abhilfe schaffte dort ein mobiler Hochwasserschutz. Die mobilen Deiche waren innerhalb kürzester Zeit aufgebaut, banden minimale Kräfte in Anzahl und Zeit. Der Aufbau eines 100 Meter langen Schutzwalls in 60 cm Stauhöhe kann z.B. von 1-2 Personen in etwas mehr als einer halben Stunde errichtet werden. Solch ein mobiler Deich könnte, so unsere formulierte Forderung im Antrag an die Stadtverwaltung, die Straßen östlich des Bollwerks wirksam gegen die hohen Pegel schützen. Das anvisierte System besteht aus Modulschläuchen, die mit Wasser gefüllt werden, einer Netzhülle und einer darüberliegenden Dichtungsplane. Die Flexibilität und Einfachheit im Vorgehen kann im Ernstfall dringend benötigte Zeit und Helferstunden sparen, ist einfach zu erlernen und das System kann zudem vollständig zurückgebaut und vielfach wiederverwendet werden. Eine Einlagerung ist in Abrollbehälter (pro Behälter bis zu 480 m Länge) auf dem Betriebshof möglich, Höhe und Länge können auf den Einsatz in Verden angepasst werden.
Nicht nur im Fischerviertel, sondern bei Bedarf auch an der Reeperbahn oder anderen möglichen Schadstellen ist ein Einsatz möglich. Zudem kann hier von einer hohen Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern ausgegangen werden. Die Einsatzmöglichkeiten sind zudem nicht nur auf Hochwasserlagen begrenzt. Bei Leckagen, die den Umweltschutz bedrohen, der Bereitstellung von großen Löschwassermengen, der Löschwasserrückhaltung oder vielem mehr kann ein mobiler Deich zum Einsatz kommen.
Noch befinden wir uns in Verden in der Zeit der Reaktion auf die aktuelle Lage. Jedoch, so die CDU-Fraktion, tun wir gut daran, keine Zeit zu verlieren, um in der Prävention wichtige Fortschritte zu machen.
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